Wagen
Liebmann
Bei den Liebmann-Wagen sind drei Modellgenerationen erkennbar:
- Wagen aus Aluminiumplatten gefertigt. Charakteristisch für diese Modelle sind die leicht überstehenden Seitenwände. Personenwagen, D-Zugwagen, Packwagen und gedeckte Güterwagen haben einen "Oberlichtaufbau".
- Wagen, wie die erste Gruppe aus Aluminiumplatten gefertigt. Personenwagen, D-Zugwagen, Packwagen und gedeckte Güterwagen haben ein Tonnendach.
- Wagen aus Weiß- bzw. Schwarzblech gefertigt. Personenwagen, D-Zugwagen, Packwagen und gedeckte Güterwagen haben ein Tonnendach.
Von Liebmann-Wagen gibt es zahlreiche Variationen. Insbesondere die Lackierung war davon abhängig, welche Farben gerade zur Verfügung standen. Nach dem Krieg herrschte an allem Mangel, da kam es nur darauf an, die Modelle überhaupt mit Farbe versehen zu können. Schiebebilder vervollständigten die Wagen; es scheint aber auch von Hand beschriftet worden sein.
Wie auch bei den anderen Herstellern gab es bei Liebmann offene Güterwagen in zweiachsiger und in vierachsiger Ausführung in den unterschiedlichsten Varianten. Mit solchen Wagen läßt sich gut spielen. Beim Be- und Entladen kommt richtige Eisenbahnatmospäre auf. |
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Bei den gedeckten Güterwagen ist besonders die "Leig-Einheit" hervorzuheben, die es bei anderen Herstellern nicht gab. Bei der "Leig-Einheit handelt es sich um zwei kurzgekuppelte geschlossene Güterwagen für den sog. Stückgut-Schnellverkehr. |
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Kesselwagen existieren in vielen Varianten, sowohl als zweiachsige als auch als vierachsige Kesselwagen. Man kann also einen kompletten Zug mit Kesselwagen zusammenstellen. Die wechselnden Beschriftungen sind ein Spiegelbild der gesellschaftlichen und politischen Veränderungen. |
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Bei den Spezial-Güterwagen sind Faßwagen nicht bekannt, wie etwa Weinfaßwagen oder Benzinfaßwagen. |
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Die Personenwagen gab es in zahlreichen Varianten. Anfangs wurden die Personenwagen wie alle anderen Wagen aus Aluminiumplatten gefertigt, später aus Blech. Es handelt sich um vergleichsweise große Wagen. Zeuke-Personenwagen sind zierlicher ausgeführt. Einige Modelle sind mit einer Innenbeleuchtung ausgestattet. |
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Von den D-Zugwagen existieren zum Teil seltene Varianten, insbesondere was die Farbgebung betrifft. |
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Heute in den Zügen der DB nicht mehr anzutreffen, gehörten damals Packwagen einfach dazu. Schade eigentlich, daß sie von den Schienen verschwunden sind, denn so mancher LKW könnte eingespart werden, der Briefe und Pakete und sonstige Frachten transportiert und unsere Straßen verstopft. |
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Die Doppelstockwagen waren zweifellos der Höhepunkt der Wagenfertigung. Meines Wissens ist Liebmann der einzige Hersteller, der für die Spur 0 diese Wagen fertigte. Derartige Wagen wurden bereits Mitte der 1930er bei einer Privatbahn im Lübecker Raum eingesetzt |
Zeuke
Zeuke-Wagen sind aus Weißblech oder Bakelit gefertigt und zeichnen sich durch konsequente Standardisierung aus. Der Grundtyp hat eine LüP von 18 cm, mit Bremserhaus von 19,5 cm. Die Personenwagen mit Plattform weisen eine Länge von 20 cm auf. Die Kesselwagen wurden anfangs mit einer Länge von 16 cm ausgeliefert. Sämtliche Wagen haben eine Breite von 5,5 cm.
Anfangs bestanden Puffer und Achslager aus Metallguß, wahrscheinlich Zinkdruckguß. Insbesondere die Puffer sind inzwischen häufig korrodiert. Später wurden die Puffer aus Kunststoff (Thermoplast) gefertigt, die Achslager sind später Blechbiegeteile.
Für Zeuke-Wagen ist der hohe Standardisierungsgrad charakteristisch. Die ersten Wagen, noch handwerklich gefertigt, hatten einfache Hakenkupplungen, die große Ähnlichkeit mit Liebmann-Kupplungen aufweisen. Vielleicht hat Herr Zeuke damals "über den Zaun" nach Thüringen geschaut oder es war einfach naheliegend, eine einfache Hakenkupplung zu verwenden.
Die offenen Güterwagen gibt es wie alle anderen Güterwagen von Zeuke nur in zweiachsiger Ausführung, doch das Sortiment ist trotzdem reichhaltig. |
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Von den gedeckten Güterwagen gab es nur zwei Ausführungen, jeweils mit und ohne Bremserhaus: einen braunen Güterwagen und einen Kühlwagen. Beide Wagen besitzen Schiebetüren, die sich öffnen lassen. |
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Die Kesselwagen heißen in den Katalogen "Minolwagen". Aber es gab diesen Wagen auch mit anderen Aufschriften, wie beispielsweise "Derunapht". Von den Kesselwagen gibt es eine 16 cm- und eine 18 cm-Ausführung sowie Ausführungen mit unterschiedlichen Kessellängen. |
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Von den Spezial-Güterwagen verdient vor allem der Autowagen Beachtung, denn es gab ihn in zahlreichen Varianten. Schuld daran war die schlechte Verfügbarkeit kleiner Spielzeugautos. |
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Faßwagen gab es nur bei Zeuke. Der Sammler kann bei Weinfaßwagen nach der Art der Fässer und nach der Beschriftung unterscheiden. |
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Von den Personenwagen gibt es zwei Ausführungen, wobei die Ausführung mit Plattform ("Donnerbüchse") zweifellos der Zeuke-Personenwagen ist. Sammler können nach den unterschiedlichen Zuglaufschildern Ausschau halten, denn anfangs konnte man noch von Berlin nach Köln fahren, später nur noch von Berlin nach Halle. |
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Heute heißen auch die D-Zug-Wagen "Personenwagen", aber damals waren es D-Zugwagen, denn sie wurden i.a. nicht in Personenzüge eingestellt, zu denen man heute Regionalbahn sagt. Der Sammler sollte die zahlreichen Farbvarianten beachten, die durch das unterschiedlich gefärbte Bakelit bedingt sind. Bei farblich lackierten Wagen handelt es sich nicht um Originale. Weitere Kombinationen sind dadurch entstanden, daß auch die lose aufgelegten Wagendächer farblich variieren. |