Technik: Weichen
Liebmann
Liebmann hat solide Produkte gefertigt. Das ist auch den Weichen und der Kreuzung anzusehen. Wie bei den Lokomotiven und Wagen sind auch bei den Weichen Entwicklungsetappen zu erkennen. Den ersten Modellen sieht man es an, daß sie in einer Kleinserie hergestellt wurden: ein rechteckiges Stück Blech als Grundplatte, darauf Gleis und Antrieb befestigt. Die beleuchteten Weichenlaternen beweisen jedoch, daß man um eine gewisse Modelltreue bemüht war. Im 1950er Katalog sehen die Weichen ansprechender als im Original aus, wie die folgenden Abbildungen zeigen, die diesem Katalog entnommen sind. |
Elektr. Weiche, rechts Nr. 406 Elektr. Weiche, links Nr. 405 |
||
Weiche mit Handschaltung |
||
Kreuzung Nr. 403 |
Die Weichen aus der Stadtilm-Produktion, also aus den Jahren nach der Verstaatlichung von Liebmann, haben sich zumindest im äußeren Erscheinungsbild den Zeuke-Weichen angenähert. Wegen der vorbildgerechten Weichenlaternen sind sie den Zeuke-Weichen vorzuziehen. |
Zeuke
Die Zeuke-Weichen haben sich im Laufe der Jahre wenig geändert. Das Grundprinzip, einen Grundkörper aus Bakelit zu verwenden, blieb gleich. Lediglich Details, wie etwa die Steckbuchsen für die Stromversorgung der Weichenantriebe oder der Stellhebel, wurden modifiziert. Äußerlich waren Hand- und elektrische Weichen identisch. Es handelt sich also bei den elektrischen Weichen um elektrisch betriebene Handweichen.
Leider unterliegen die Herzstücke dem Verschleiß durch die Stromabnehmer der Lokomotiven, so daß es bei abgenutzten Weichen zu Entgleisungen kommen kann.
Eine Kreuzung wurde ebenfalls gefertigt und ein Entkupplungsgleis. Letzteres gab es verständlicherweise nur bei Zeuke, denn die Liebmann-Kupplung muß von Hand betätigt werden. Bei dem Entkupplungsgleis wurde eine in die Gleismitte ragende Blechzunge mittels Elektromagnet nach oben gekippt, so daß die Kupplungen zweier gekoppelter Wagen zum Auskuppeln angehoben wurden.
Vom Prinzip her war das eine gute Idee, jedoch ist das Rangieren trotz Entkupplungsgleis nicht immer zuverlässig möglich. Der leichte Tender der FD 50 beispielsweise entgleist beim Rückwärtsfahren hin und wieder.