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Quo vadis?

Meine Homepage weckt Erinnerungen an gute alte Modellbahnzeiten, als es noch keine perfekten Supermodelle gab. Tinplate-Modelle werden sie heute genannt. Zum Spielen waren sie bestens geeignet. Da stellt sich die Frage, ob es bei Erinnerungen bleiben muß, oder ob es eine Renaissance der Spur 0 - Tinplate-Modelle gibt.

Wenn man wie ich die Aktivitäten beim Internetauktionshaus ebay seit Jahren verfogt, kann man diese Frage nur mit einem deutlichen "ja" beantworten. Nach wie vor sind die alten Tinplate-Modelle bei Sammlern begehrt. Woran liegt das?

Zum einen: der Mensch ist ein Sammler, nach wie vor. Zum anderen: Viele Tinplate-Modelle sind zu vertretbaren Preisen erhältlich. Zum Dritten: man kann auch auf kleinem Raum mit ihnen spielen. Es sind eben keine Modelleisenbahnen, die große Gleisradien erfordern. Aber ich denke auch noch an einen weiteren Effekt: man kann sie relativ leicht reparieren oder ein Modell nach seinen Vorstellungen basteln. Dabei lernt man beinahe spielerisch etwas über Mechanik und Elektrotechnik. Das ist in der Zeit der Computer, Handys und Digitalkameras sehr wichtig, wenn man sich nicht gänzlich der Technik entfremden will. Da wird beispielsweise nach Herzenslust "gechattet" und "gesimst", aber Hand aufs Herz, wer weiß schon, wie das im Detail funktioniert?

Ich habe mich vor Jahren an den Nachbau der E 38 von Liebmann gewagt. Die damalige Technologie kam meinem Vorhaben sehr entgegen, da Aluminiumblech gut mit der Laubsäge zu bearbeiten ist. Räder und Puffer habe ich mittels Silikonkautschuk von einer Zeuke-Lok abgeformt und aus Epoxydharz gegossen. Bei der Herstellung der Pilz-Stromabnehmer war mir ein anderer Bastler mit seiner Drehbank behilflich. Die Zahnräder sind übrigens auch aus Epoxydharz gegossen worden. Als Motor dient ein 6 V-Spielzeugmotor, der die Überlastung bisher unbeschadet überstanden hat. Die Fahreigenschaften des Modells sind eher mäßig, aber das war auch nicht anders zu erwarten.

Der frei gestaltete Packwagen ist in ähnlicher Weise entstanden. Hier mußten die Achslagerblenden in der beschriebenen Weise aus Epoxydharz gefertigt werden. Der Aufbau besteht aus Papier und Pappe, wurde mittels eines Computer-Grafikprogramms erstellt und auf einem Tintenstrahler ausgedruckt. 
Ich hätte sicher bessere Ergebnisse erzielt, wenn mir Radsätze, der Motorblock, Puffer und Kupplungen in Industriequalität zur Verfügung gestanden hätten.

Was wäre eine Modellbahnanlage ohne Gebäude, Tunnel und alles, was sonst noch die Strecke säumt? Vieles ist ohne große Mühe selbst herstellbar, wie beispielsweise ein Stellwerk. Ich wünsche viel Spaß beim Nachbau des Reichsbahn-Stellwerks, das sogar in zwei Varianten nutzbar ist.


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